Quo vadis Wohnen?
Umzugsverhalten, Kapitalverfügbarkeit und staatliche Eingriffe sind zentrale Größen der zukünftigen Wohnungsmarktentwicklung. Der Makler Catella hat jetzt eine aktuelle Standortkarte zur Mietpreisentwicklung von Bestandswohnungen in insgesamt 49 deutschen Städten erstellt. Untersucht wurden dabei die Entwicklungen der Wohnungsmieten im Bestand, das Wanderungs- bzw. Zuzugsverhalten und die zu erwartenden Effekte von Markteingriffen, sog. Mietpreisbremse.
Die Analyse kommt dabei zu interessanten Ergebnissen: In der Summe sind die Wohnungsbestandsmieten an fast allen 49 Standorten seit Januar 2008 gestiegen, wenn gleich sich der Anstieg seit Januar 2014 erstmals deutlich verlangsamt hat. Aktuell hat Magdeburg mit 5,05 Euro/qm die geringste Durchschnittsmiete in Deutschland, die höchste Durchschnittsmiete lässt sich, wie in den Jahren zuvor, in München mit 12,60 Euro/qm messen.
Doch nicht überall sind in den letzten Jahren die Wohnungsmieten gestiegen: Kiel hat insgesamt einen Mietpreisrückgang von -6,7 Prozent seit 2008 zu verzeichnen, den höchsten prozentualen Zuwachs verzeichnet dagegen Braunschweig mit +45,5 Prozent im gleichen Zeitraum.
Auslöser für diese Entwicklung sind entgegen der oftmals geäußerten Meinung, nicht nur Kapitalströme bzw. Kapitalanleger infolge des sog. Niedrigzinsumfeld, welche die Anlagemöglichkeit in Immobilien wiederentdeckt haben. Diese Entwicklung lässt sich primär im Marktsegment „Neubau/Erstbezug“ bzw. „Sanierung/Erstvermietung“ feststellen. Diese finden an den als sog. Hot Spots bezeichneten Modewohnlagen, wie z.B. im Frankfurter Nordend, Europaviertel oder in Berlin Mitte statt. Catella Research prognostiziert in diesem Spitzensegment gleichfalls auch teilweise Rückgänge bei Anschlussvermietungen in den kommenden Jahren.
