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ÖVI kontra Arbeiterkammer

Immowirtschaft lehnt Forderungen zum Richtwert ab

Autor: Gerhard Rodler

Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft lehnt die aus einer AK-Studie abgeleiteten Forderungen zur weiteren Begrenzung der Richtwertmieten ab.

„Unverständlich bleibt nach wie vor, warum der Gesetzgeber österreichweit ausgerechnet in Wien den zweitniedrigsten Richtwert verordnet hat. Mit der politischen Entscheidung, den Richtwertmietzins künstlich niedrig zu halten, werden solche „angeblich überhöhte“ Mietzinse vorsätzlich produziert“, argumentiert Anton Holzapfel, Geschäftsführer des Österreichischen Verbandes der Immobilienwirtschaft. In keinem anderen relevanten Mietmarkt (Graz, Salzburg, Linz, Innsbruck) ist dies überhaupt Thema.

Der Immobilientreuhänder sei per Gesetz verpflichtet, für seinen Auftraggeber eine bestmögliche Bewirtschaftung der Immobilie zu erzielen. Die Anforderungen der Mieter an Ausstattung und Qualität der Wohnungen hat in den vergangenen 15 Jahren extrem zugenommen. Auch die Anforderungen an den Vermieter in Bezug auf Erhaltungspflichten werden ständig verschärft. Die mietrechtliche Normwohnung, die im Richtwertgesetz verankert ist, ist mit den heutigen Standards nicht mehr vergleichbar.

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Kommentare

Erich Hauswirth | 12.09.2013 09:44

Der Wiener Richtwert ist doch eine einzige Farce! Die Arbeiterkammer operiert hier auch mit nicht ganz richtigen Annahmen. Würde man, abgesehen von der Ausstattung, die Förderungen und Zuschüssen (z.B. zu §18) sowie die von den Mietern zu leistenden Aufwendungen (Mehrbelastung gem. §18) zu jenen, von der Arbeiterkammer als wünschenswert angesehenen Mieten hinzu addieren, dann würde man schnell in der Nähe der freien Vereinbarung liegen. Die Mieten erscheinen deshalb so günstig, weil sich die Ausstattungen wesentlich unterscheiden und die anstehenden Sanierungen alle ca. 30 Jahre nicht in den Beträgen enthalten sind, denn diese scheinen in den Berechnungen ja nicht auf. Die wirklich schönen Wohnungen mit niedrigen weil von der Allgemeinheit unterstützten Mietzinsen bekommen darüber hinaus immer nur die Herrschaften mit Vitamin B, obwohl diese Bewohner zumeist nicht sozial Bedürftig sind. Eine typische österreichische Lösung halt!

Karl Fichtinger | 11.09.2013 13:06

Österreichweit unterliegen nur 7% der Wohnungen gänzlich dem Mietrechtsgesetz. 70% davon sind in Wien, und da betrifft es meist nur die schönen Häuser...