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Metro verkauft Kaufhof nach Kanada

Benko geht leer aus

Autor: Gerhard Rodler

Die Metro verkauft Kaufhof für rund 2,8 Milliarden Euro nun doch an den kanadischen Handelskonzern Hudson's Bay (Toronto) und nicht an die bis zuletzt ebenfalls im Rennen befindlichen Immobiliengruppe rund um Rene Benko. Das bestätigte die Metro AG soeben.

Die Vereinbarung umfasst der Mitteilung zufolge das in Deutschland vornehmlich unter Galeria Kaufhof sowie in Belgien unter Galeria Inno operierenden Warenhausgeschäft und die dazugehörenden Immobilien. Die Transaktion dürfte bereits Ende September 2015 abgeschlossen sein.

Im Bieterkampf um Kaufhof hatte der Karstadt-Eigner Signa Retail zuletzt versucht, mit einer Job- und Standortgarantie zu punkten. Einmal mehr stellt sich heraus, dass das Metro-Management scheinbar keinen wirklich guten Draht zu Rene Benko und dessen Management haben dürfte. Denn schon davor hatte sich die Metro immer wieder gegen Benko-Offerte und für andere entschieden, auch wenn diese Entscheidungen dann jeweils nicht von langer Dauer waren. Das könnte auch dieses Mal so ähnlich gewesen sein, zumal ja der nun zustande gekommene Erlös von knapp 3 Milliarden Euro schon lönger im Umlauf war und daher wohl nicht der Kaufpreis alleine das entscheidende Thema gewesen sein dürfte.

Hudson's Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen. Der Konzern betreibt in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte. Zum Firmenimperium gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue. Die Übernahme von Kaufhof soll ein erster Schritt auf den europäischen Markt sein.