Geschlossene Fonds errodieren
Auf Basis aktueller Marktzahlen und unter Berücksichtigung der in Emission befindlichen Fonds erwarten die Scope-Analysten einen Rückgang des platzierten Eigenkapitals im Jahr 2013 um etwa 30% bis 40% gegenüber dem Vorjahr.
Die Branche der geschlossenen Fonds wartet weiter auf das Erreichen der Talsohle. In diesem Jahr wird die Emissionstätigkeit vor allem durch die Anpassung an das neue regulatorische Umfeld gehemmt. Darüber hinaus gibt es jedoch auch segmentspezifische Gründe für das geringe Emissions- und Platzierungsvolumen.
Auch im derzeit umsatzstärksten Segment der Branche – den Immobilienfonds – kam es im ersten Halbjahr 2013 zu einem Rückgang des Emissionsvolumens. Insgesamt nur drei großvolumige Fonds dominierten das Angebot. Aus Anbieterperspektive bleibt vor allem die Akquise geeigneter Fondsobjekte schwierig, da eine hohe Konkurrenz zu anderen Investorenkreisen besteht. In der Folge steigen die Einkaufspreise und die für die für eine Fondsaufstellung notwendigen Renditen lassen sich schwerer realisieren.
So erwartet Scope bis zum Jahresende 2013 einen nochmaligen Rückgang des Zeichnungsvolumens und auch der Zahl neu angebotener Fonds. Anbieter sind aktuell weiterhin damit belastet, die Anforderungen des Kapitalanlagegesetzbuches umzusetzen. Da zudem noch keine Erfahrung im Hinblick auf die Handhabung der Vorgaben des KAGB durch die BaFin besteht und Rechtsnormen selbst noch auslegungsbedürftig und lückenhaft sind, stellt der Übergang alle Beteiligten vor Herausforderungen. Sind diese jedoch überwunden, bieten Sachwertanlagen geschlossener Fonds nach Ansicht von Scope auch weiterhin Chancen.
