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ÖVI: Diskussion zum leistbaren Wohnen

Spannende neue Studie als Ausgangspunkt

Autor: Peter Stenitzer

Wenig überraschender größter gemeinsamer Nenner einer hochkarätigen Runde, die kürzlich auf Einladung des ÖVI das Thema „Leistbares Wohnen – Leistbares Leben“ diskutierte: Wien braucht mehr Wohnungen und die größte Verantwortung für leistbares Wohnen liegt beim sozialen Wohnbau.

Die wesentlichsten Aussagen einer von Agnes Streissler-Führer präsentierten Studie: Nach internationalem Vergleich führt strenge Regulierung der Mietpreise nicht zu niedrigeren Mieten, Haushalte mit geringem Einkommen geben im Verhältnis am meisten für Wohnkosten aus (41 Prozent ihres Budgets) und 54 Prozent der Schicht mit niedrigem Einkommen wohnen dennoch in privat vermieteten Wohnungen, nur drei Prozent weniger als in der einkommensstärksten Schicht. Hier müsse eine Umsiedelung der Ärmeren in die Gemeindebauten geschehen, so Streissler-Führer.

In der Folge diskutierten Beate Meinl-Reisinger von den NEOS, Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung und Mitglied der SPÖ Wien, Philipp Geymüller von der Agenda Austria, Martin Prunbauer, Präsident des österreichischen Haus- und Grundbesitzerbunds und der Grüne-Gemeinderat Christoph Chorherr das Thema, moderiert wurde die Runde von Presse-Chef Rainer Nowak. Angenehmerweise ließen sich die Teilnhemer nur selten auf parteiideologischen Hick-Hack ein. Die Positionen waren dennoch großteils erwartbar. Meinl-Reisinger eröffnete mit der Forderung, mehr neue Wohnungen zu bauen und den Markt selbst die Preise bilden zu lassen. Auch Prunbauer und Geymüller setzten sich – wenig überraschend – für weniger Regulierung ein, wobei Geymüller ein Vergleichsmietensystem nach deutschem Vorbild postulierte. Chorherr wünscht zumindest eine Regulierung der Bodenpreise, weil teurere Gründe einige wenige viel reicher machen aber keinen öffentlichen Nutzen generieren würden. Ganz konträr war natürlich die Position Niedermühlbichlers. Er hält Regulierung der Miet- und Grundstückspreise für notwendig und wirft Vermietern vor, „in die Altverträge hinein“ zu wollen, „weil Neuvermietung nicht mehr teurer werden kann“.

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Kommentare

pg | 02.12.2014 20:44

Ist es erlaubt, in diesem Zusammenhang Kärnten mit Wien zu vergleichen? Soweit ich weiß, gibt es in Kärnten einen Bewohnerschwund, aber in Wien einen starken Zuzug...

sv michael haidl | 24.11.2014 17:15

kann frau mag. roth nur zustimmen! es ist nicht einsehbar, dass komplett gleiche wohnungen verschiedenen mietzinsbestimmungen unterliegen, nur weil sie in häusern verschiedener baujahre liegen. und wie war das vor 25 jahren? niedrigste kategoriemieten und daher schwarze ablösen-will man das wiederhaben?

Mag. Ulrike Roth | 24.11.2014 16:24

Es muss eine Subjektförderung geben , nicht eine Objektförderung die der private Vermieter zahlen soll. Horten von Wohnungen ist nur möglich weil der Markt viel zu reguliert ist. ( Kat. Mieten usw. ) Der Markt reguliert sicher den Preis. Siehe Kärnten - heillosen Überangebot keine Nachfrage - Preis verfällt von Jahr zu Jahr für beste Wohnungen.