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Deutschland im Immobilienfieber

Nachfrage bei weitem nicht gedeckt

Autor: Gerhard Rodler

Die Renditen für deutsche Immobilien sind immer noch - man glaubt es kaum - im Sturzflug. Dazu könnte auch der Brexit beitragen, der die Kapitalabflüsse aus Großbritannien - vor allem nach Deutschland und Frankreich - weiter befeuert. Das wird jenen Teil der Nachfrage, die nicht gestillt werden kann, noch weiter deutlich ankurbeln. Die ohnedies schon sehr niedrigen Renditen für deutsche Immobilien werden sich damit immer weiter nach unten bewegen. Allein im ersten Halbjahr 2016 wurden deutschlandweit knapp 18,4 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.Trotz weiter gestiegener Nachfrage ging der Umsatz aufgrund des nicht ausreichenden Angebots um rund ein Viertel zurück. Die Nachfrage wäre aber sogar noch höher als im Vorjahresvergleichszeitraum gewesen. Es gab eben nur nicht genügend Angebote am Markt.

„Wie stark der Wettbewerb um die am Markt befindlichen Objekte ist, zeigt sich vor allem an den auch im zweiten Quartal weiter gestiegenen Preisen“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Knapp zwei Drittel des Investmentumsatzes (65 Prozent) entfallen auf deutsche Anleger. Diese starke Beteiligung unterstreicht, welch großes Vertrauen sie in den heimischen Markt haben. Der Anteil ausländischer Investoren hat sich gegenüber dem ersten Quartal zwar leicht, auf aktuell 35 Prozent, erhöht, liegt aber noch unter den Vorjahresanteilen. Am meisten investiert wurde auch im ersten Halbjahr wieder in Büroobjekte, die gut 41 Prozent (7,57 Milliarden Euro) zum Gesamtergebnis beitragen. Gerade in diesem Marktsegment reicht das vorhandene Angebot aber bei weitem nicht aus, um die weiter gewachsene Nachfrage der Käufer zu decken.