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Aus ICC wird Terminal für Flughafen BER

Berliner Stadtplaner wollen 2 Probleme lösen

Autor: Romana Kanzian, Redaktionsbüro Berlin

Berlin hat mehrere Sorgenkinder. Eines davon ist über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und heißt: Hauptstadtflughafen BER; über die Eröffnung des Terminals können Kaffeesudleser mehr sagen als die Verantwortlichen. Das zweite heißt ICC, ist ein Kongresszentrum und verharrt seit einem Jahr im Dornröschenschlaf. Der Senat hat erst diese Woche beschlossen, das „Raumschiff“, wie das Gebäude von den Berlinern genannt wird, zu sanieren - teilweise. Senat und private Investoren sollen sich die 300 Millionen Euro teure Sanierung teilen. Mehrere Unternehmen sollen Interesse am Bau eines Hotels haben. Nun kommt Stadtplaner Gisbert Dreyer mit einer völlig neuen Idee auf den Plan. Er würde aus dem ICC gern ein einen Check-in-Terminal für den noch immer nicht fertig gestellten Berliner Hauptstadtflughafen machen. Und obendrein einen zweiten BER in Sperenberg bauen. Alle drei sollen per Tunnel miteinander verbunden werden, um einen Verkehrsinfarkt zu vermeiden, den Experten nach der BER-Eröffnung befürchten. Da weder die Straßen noch die Bahnverbindungen nach Schönefeld auch nur ansatzweise in der Lage seien, jährlich 37 Millionen Passagiere zum Flughafen und von ihm weg zu transportieren, schlägt Dreyer ein stadtnahes Terminal A im heutigen ICC-Gebäude vor. Von dort aus könnte eine unterirdische Bahntrasse über 11 Kilometer die Mehrzahl der Passagiere nach Schönefeld bringen. Da die Flughafenkapazität von BER schon bei der Eröffnung nicht ausreichen wird, schlägt Dreyer außerdem den Neubau eines internationalen neuen Flughafens in Sperenberg vor, der ebenfalls an die Bahntrasse vom ICC ab angebunden werden könnte. Mit dem Vorhaben konfrontiert, bestätigen öffentliche Stellen der Länder Berlin und Brandenburg zwar die große Sorge vor einem Verkehrsinfarkt im Umfeld des BER ab Sommer 2017. Bezweifelt wird hingegen die Realisierungsmöglichkeiten von Dreyers Projekt: zu komplex und aufgrund der Langsamkeit politischer Entscheidungsprozesse nicht zu verwirklichen.