Auch Fintechs brauchen Immobilien
Was der klassische Bankkunde spürt, ist nicht nur ein gefühlter Rückzug der Filialen: Zusammenlegungen, Schließungen und dergleichen mehr verlängern den Gang zum Bankschalter unter Umständen erheblich. Zwar ist der gelernte Österreicher noch ein wenig digitalisierungsresistent, die sogenannten Fintechs halten jedoch langsam aber doch auch hier zu Lande Einzug im täglichen Leben. Unter Fintechs sind IT-Unternehmen, sehr oft Start-ups, zu verstehen, die den traditionellen Bankhäusern, Versicherungen und sonstigen Anbietern von Finanzprodukten verstärkt Konkurrenz machen – wobei sich das „Kofferwort” Fintech aus den Bestandteilen „Financial Services” und „Technologies” zusammensetzt.
Ob sie nun baningo, savedo, vaamo, number26 oder sonstwie heißen, die Fintechs verzichten weitgehend auf ein Filialnetz, wie es die klassischen Anbieter von Konten, Wertpapierberatung und -verwaltung, Kreditvergabe etc. zumeist noch haben. Und während die herkömmlichen Finanzdienstleister am Raumangebot sparen, benötigen die Fintechs doch auch Büros. Dies ergibt zumindest eine Studie von Catella, über die der Info-Dienstleister dasinvestment.com vor kurzem berichtet hat.
Noch fragten klassische Banken und Versicherungen im Schnitt rund 25 Prozent der europäischen Büroflächen pro Jahr nach, in den vergangenen zehn Jahren sei die Nachfrage aber bereits um 17 Prozent gefallen, wird Thomas Beyerle, Chefanalyst der Münchner Catella-Gruppe, zitiert. Er erwartet, dass die Nachfrage nach Flächen im klassischen Bankenbereich bis 2020 um rund 30 Prozent sinken wird. Die Hälfte könnte von besagten Fintechs aufgefangen werden. Von diesen gebe es weltweit rund 12.000, die meisten von ihnen mit Sitz in UK.
Zählte man in Deutschland vor einem Jahr gerade einmal 40 Fintechs, sind es heute schon rund 250, der Löwenanteil hat den Sitz in Berlin.
