Zimmer werden kleiner
Die Österreicher würden sich tendenziell für die kleinere Wohneinheit entscheiden - falls sie hochwertig ausgestattet ist. Das waren die Erkenntnisse der hochkarätigen Expertenrunde mit Patrick Schenner, MBA (ImmobilienScout24), Roland Schmid (IMMOunited) und Volker Gagelmann (GIRA) beim 5. IIR Jahresforum Wohnbau, das kürzlich über die Bühne gegangen war.
Top gefragt am Immobilienmarkt seien demnach Wohnungen um die 80 m², insbesondere wenn sie gewisse Extras in der Ausstattung bieten, vom ästhetischen Wandtattoo bis zum Radio im Nassbereich.
Die Ladenhüter hingegen sind Dachgeschoss-Wohnungen in B-Lagen sowie exklusive Innenstadt-Objekte mit Preisen über 4.000 Euro/m². Besonders unbeliebt am Häusermarkt: Liegenschaften aus den 50er bis 70er Jahren. Auch ein schlechter Heizwert ist für viele potenzielle Käufer ein Grund nicht zuzuschlagen.
Das gängige Klischee von russischen Oligarchen, die die Wiener Innenstadt aufkaufen, bestätigen österreichische Immobilienplattformen nicht: Die größte Käufergruppe von Wiener Immobilien sind nach den Einheimischen deutsche Staatsbürger. Der durchschnittliche österreichische Wohnungskäufer ist übrigens 41 Jahre, der Hauskäufer 43 Jahre alt.
Wohnungskäufe in Wien oder den Landeshauptstädten sind laut Experten im Moment nicht empfehlenswert. Grund dafür ist die aktuelle Wirtschaftslage. Als Faustregel gilt: Wäre eine Eigentumswohnung in weniger als 25 Jahren abbezahlt, so wird zum Kauf geraten, andernfalls ist mieten die günstigere Option. In den vergangenen Jahren haben Preise für Eigentumswohnungen allerdings ein derartiges Niveau erreicht, dass die Ausfinanzierung weit länger als 25 Jahre dauern würde. Es bleibe abzuwarten, wie sich die Preise angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen weiterentwickeln werden.
