Wohnungen verändern sich
Der Anspruch an Wohnungen ist derzeit einem radikalen Wandel unterworfen, der vor allem auch der Demographie geschuldet ist. So sind bereits 45 Prozent der Wohnungen in Wien Single-Haushalte - und entsprechend gering die leistbare Quadratmeteranzahl der gesuchten Wohnung.
In München ist sogar schon mehr als jede zweite Wohnung ein Ein-Personen-Haushalt (52 Prozent). „Diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen und rechtzeitig die Weichen stellen, um die notwendigen Strukturen zu schaffen“, so ÖSW-Vorstand Michael Pech. Dabei seien Bürgerinitiativen oft hinderlich, da sie zukunftsträchtige Projekte nicht verhindern könnten, aber bewusst verzögern würden. So wäre in Wien ein Bau von 900 Wohnungen wegen eines Ziesels verschoben worden und das vermutlich um fünf Jahre.
Eine neue Herausforderung an die gemeinnützige Bauwirtschaft sieht Pech auch im Bereich des Kurzzeitwohnens. Eine möblierte Wohnform für Einpendler, die während der Woche in Wien arbeiten, für saisonale Arbeitskräfte oder für Wohnungssuchende, die aus privaten Gründen übergangsmäßig rasch ein Dach über dem Kopf brauchen. In Wien konnten bereit 300 solcher Wohnungen umgesetzt werden, weitere 400 sollen noch folgen.
„In rund 20 Jahren werden rund 70 Prozent der Menschen in urbanen Lebensräumen wohnen“, ist weiters der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl überzeugt.
