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Wohn-Investmentmarkt ohne neue Rekorde

20-Milliarden-Euro-Grenze wird fix erreicht

Autor: Gerhard Rodler

Nach den Rekordumsätzen des ersten Halbjahrs verlief das dritte Quartal deutlich ruhiger und näherte sich wieder stärker einem normalen Marktgeschehen an. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Transaktionen wie der Kauf der Gagfah durch die Deutsche Annington für knapp 8 Milliarden Euro, der Erwerb der Süddeutschen Wohnen für rund 1,9 Milliarden Euro oder der Ankauf von ca. 13.500 Wohnungen durch die Patrizia AG für knapp 900 Millionen Euro werden nicht jedes Quartal getätigt. Mit 1,83 Milliarden Euro wurde aber auch von Juli bis September ein im langfristigen Vergleich respektables Ergebnis erzielt“, erklärt Udo Cordts-Sanzenbacher, Head of National Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.„ Dies gilt insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass in diesen Umsatz lediglich zwei Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich eingeflossen sind. Insgesamt wurde damit in den ersten drei Quartalen ein Transaktionsvolumen von 18,88 Milliarden registriert und das Vorjahresresultat verdoppelt. Auch alle Gesamtjahresumsätze der letzten zehn Jahre werden damit bereits jetzt in den Schatten gestellt.“ Berücksichtigt wurden in der Analyse 233 Transaktionen mit gut 286.000 Wohneinheiten.

Die Kaufpreise haben im laufenden Jahr tendenziell weiter angezogen. Hier bewegen sich die Preise überwiegend in einer Spanne zwischen 3.200 und 4.500 Euro/m². Vereinzelt sind auch höhere Werte zu verzeichnen. Aber auch bei größeren Bestandsportfolios haben die Kaufpreise zugelegt und sind in der Regel im Bereich zwischen 800 und 1.300 Euro/m² angesiedelt. Auch hier sind Käufer vereinzelt durchaus bereit, höhere Preise zu akzeptieren, wenn der Ankauf aus strategischen Überlegungen heraus für sie wichtig ist. „Die prinzipiell lebhafte Nachfrage wird sich aus heutiger Sicht auch im vierten Quartal fortsetzen. Dass dabei die 20-Mrd.-Euro-Schwelle übertroffen wird, ist sicher. Wie weit sich der Markt den 25 Milliarden Euro annähern wird, bleibt aber noch abzuwarten“, so Udo Cordts-Sanzenbacher.