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Kommentar: Wilde Hilde

Immobilen auf dem Bügelbrett

Autor: Hildegard Schmidt

Also, schön langsam wird mir das irgendwie fad: „Wir brauchen mehr Wohnbauförderung“, lese ich jetzt schon jeden Tag. Wenn ich so daran denke, was mir im Monat nach den noch immer nicht wirklich niedrigeren Steuern über bleibt, sage ich ganz ehrlich: Nö, wir brauchen nicht noch mehr Wohnbauförderung. Weil die wir ja mit unseren Steuern finanzieren, womit denn sonst.

Wir brauchen nicht mehr, sondern die richtige Wohnbauförderung. „Sozialwohnungen“ haben mittlerweile eine höhere, zumindest aber gleich gute Qualität wie die teureren nicht gefördert gebauten Wohnungen. Da stimmt dann doch was nicht.

Soziales Wohnen muss sein, keine Frage. Wir brauchen für junge Familien, für die Menschen mit dem ganz niedrigeren Einkommen eine Wohnbeihilfe, schon klar. Aber das geht doch auch sinnvoller. Ich täte eine Mietbeihilfe aber viel besser finden. Die soll dann an jene gehen, die das brauchen und auch nur für die Zeit, die sie es brauchen. Wenn die dann einmal mehr verdienen, soll das wieder wegfallen.

So etwas macht doch viel mehr Sinn, als mit teurem Geld, nämlich unserem Steuergeld, tolle Sozialwohnbauten hin zu stellen. Und dann noch etwas: Natürlich ist ein ökologisches Bauen super. Aber ganz ehrlich: Sozial gebaute, also zu einem gewissen Teil mit unseren Steuergeldern gebaute Wohnungen müssen nicht in allen Bereichen führend sein. Das sollte einem schon der Hausverstand sagen: Wer leistbar baut, sollte billig bauen und einsparen, wo es nur geht.

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Kommentare

KommR Gottfried Steinkogler | 07.04.2015 17:05

Richtig, liebe Hilde. Aber warum ist das Bauen so teuer? Nicht nur weil der Standard von Sozialwohnungen bereits jenem freifinanzierter Wohnungen gleichkommt. Schuld sind mit Sicherheit auch die völlig überzogenen Bauvorschriften, seien es Bauordnungen, Bautechnikverordnungen uvm. wie die kommenden Bausicherheitsvor-schriften der EU, wo den Verwaltern ein Bündel an Arbeit umgehängt wird, das nie und nimmer mit dem Verwaltungshonorar gedeckt ist, und die den Hauseigentümern und Wohnungseigentümern mit Sicherheit auch eine Stange Geld kosten wird. So wird Wohnen natürlich nie billiger sondern immer unerschwinglicher. Auch die Lösung mit einer Wohnbeihilfe würde daran nichts ändern. Wann wacht die Wohnungswirtschaft endlich auf und fordert Änderungen, um das ganze System umzukrempeln?