Wien bleibt in Bewegung
Wien ist die Zuzugsgemeinde Österreichs. Pro Jahr entscheiden sich netto 20.000 bis 30.000 Menschen, in der österreichischen Bundeshauptstadt zu leben. Allerdings werden in den Bevölkerungsstatistiken manche Dinge nicht beachtet, wie Michael Pisecky, der Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder in Wien anlässlich des gestern präsentierten Immobilienpreisspiegels erklärt: „Mit einer Zuwanderung von über 80.000 Personen und einer Abwanderung von 50.000 bis 60.000 Personen ist Wien eine stark wachsende Stadt. Nicht berücksichtigt werden dabei allerdings die Personen, die innerhalb von Wien umziehen“, so Pisecky, der davon ausgeht, dass 12 bis 15 Prozent der Wiener Bevölkerung innerhalb der Stadtgrenzen in Bewegung ist. Nach wie vor ist der Wiener Markt geprägt von einem hohen Anteil an Mietwohnungen, der bei rund 80 Prozent liege. Davon mache der soziale Wohnbau mit preisgeregelten Mieten einen Großteil aus. „Darüber hinaus sind auch im privaten Wohnbau 70 Prozent der Wohnungen preisgeregelt“, so der Fachgruppenobmann.
Für den Wiener Zinshausmarkt ist der Zuzug Gold wert, wie Eugen Otto, Unternehmenschef bei Otto Immobilien vor Journalisten erklärt. Im vergangenen Jahr sei, laut Erstem Zinshausmarktbericht, die Marke von einer Milliarde Euro Transaktionsvolumen geknackt worden. Zinshäuser zu einem Quadratmeterpreis von unter 1.000 Euro seien, so Otto, keine mehr zu finden - weder innerhalb als auch außerhalb des Gürtels. Dennoch: Außerhalb des Gürtels seien diese Objekte immer noch günstiger zu haben als innerhalb. Als Impulsgeber für die Entwicklung im Wiener Zinshausmarkt ortet Otto die Anhebung der Immobilienertragsteuer, günstige Finanzierungsmöglichkeiten sowie fehlende sichere Anlageformen.
