Wieder Wirbel um conwert
Erneuter Wirbel bei der conwert: Beim Wohnkonzern ist am Mittwochnachmittag ein Bescheid der Übernahmekommission eingelangt. Die Behörde kam zum Schluss, dass die conwert-Hauptaktionäre im Jahr 2015 die Pflicht für ein Übernahmeangebot an die restlichen conwert-Aktionäre verletzt haben.
Zu prüfen war für die Behörde, ob Adler Real Estate, MountainPeak Trading Limited, Cevdet Caner, Westgrund AG und Petrus Advisers Ltd gemeinsam agiert haben. Diesen Verdacht hatte die Kommission heuer im Frühjahr geäußert und ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet. Der Verdacht hat sich für die Behörde bestätigt. Die Übernahmekommission ist in ihrem Bescheid der Auffassung, dass diese Gesellschaften "als gemeinsam vorgehende Rechtsträger" im Sinne des Übernahmegesetzes zu qualifizieren seien, am 29. September 2015 eine kontrollierende Beteiligung an conwert erlangt hätten "und in der Folge ein Pflichtangebot 2015 zu Unrecht nicht gestellt haben". Was den Bescheid der Übernahmekommission betrifft, so geht conwert in einer Ad-hoc-Meldung "aktuell davon aus, dass der Bescheid keine Auswirkungen auf die Durchführung des laufenden freiwilligen Übernahmeangebots der Vonovia SE auf Kontrollerlangung bei conwert haben wird". Der Bescheid sei nicht rechtskräftig und ein Rekurs an den Obersten Gerichtshof (OGH) zulässig, so die conwert. Adler Real Estate wies am Donnerstagmorgen die Vorwürfe der Übernahmekommission postwendend zurück. Der Hamburger Immo-Konzern behalte sich "im Interesse ihrer Aktionäre nach eingehender Überprüfung des Bescheids angemessene Maßnahmen einschließlich der Revision beim Obersten Gerichtshof vor".
Derweil versucht ein anderes Unternehmen, die conwert zu schlucken: Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia hatte Anfang September ein Angebot für bis 2,7 Milliarden Euro (einschließlich Schulden) gelegt. Der Deal kommt zustande, wenn Vonovia mehr als 50 Prozent der conwert bekommt - die Frist läuft bis 19. Dezember. Adler, die gut 27 Prozent besitzt, hat bereits eine Annahme angekündigt, Brancheninsider gehen davon aus, dass das erforderliche Quorum erreicht werden wird. Das soll noch vor Weihnachten bekannt werden.
