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Wenig überraschend: Kapital sucht City

Ländliche Lage für Kapitalanleger uninteressant

Autor: Gerhard Rodler

Rund die Hälfte al­ler Kapital­anle­ger in­ves­tiert in Immobili­en in der Stadt. Immobili­en auf dem Land hält hingegen kaum jemand für ei­ne si­che­re Geld­anla­ge. Zu den wichtigs­ten Kaufkrite­ri­en ge­hören gu­te Verkehrs­anbindung und Ein­kaufsmöglichkei­ten. Das ergab ei­ne Umfra­ge im Auf­trag von Immobili­en­scout24. Insge­s­amt wur­den 1.951 Kauf­in­ter­essen­ten in Öst­erreich und Deutsch­land be­fragt.

Dass es im­mer mehr Men­schen weg vom Land in die ur­ba­nen Zentren zieht, zeigt das Immobili­enbarome­ter (2. Quar­tal 2013) von Immobili­en­Scout24. Die große Mehrheit der be­frag­ten Kauf­in­ter­essen­ten sucht prinzipi­ell ein Objekt in der Stadt bzw. in Stadtnähe (rund 88 Pro­zent). Ei­ne Immobilie auf dem Land ist nur für knapp jeden zehn­ten in­ter­essant (über 11 Pro­zent).

Noch unbe­lieb­ter ist die ländli­che Immobilie, wenn sie als Kapital­anla­ge dienen soll. Lediglich 6 Pro­zent der Kapital­anle­ger glau­ben, dass sich die­se Inves­titi­on lohnt. Fast die Hälfte al­ler be­frag­ten Kapital­anle­ger will ihr Geld in ei­ne städti­sche Immobilie inves­tie­ren (49 Pro­zent). At­traktiv sind für sie aber auch Immobili­en in der Periphe­rie (45 Pro­zent). Ei­gennutzer bevorzugen La­gen im Speckgür­tel ei­ner Stadt. Über die Hälfte der Be­frag­ten schaut sich dort nach ei­ner Immobilie um (52 Pro­zent). Im Ver­gleich zu den Kapital­anlegern sind bei ihnen die ei­genen vier Wän­de inn­erhalb der Stadt deutlich we­ni­ger be­liebt. Hier sucht etwas mehr als ein Drit­tel der Ei­gennutzer nach ei­ner Immobilie (36 Pro­zent). Nur 12 Pro­zent der In­ter­essen­ten ga­ben an, ihre Immobilie auf dem Land kau­fen zu wollen. „Der Trend zur Ur­banisierung setzt sich auch trotz der rasan­ten Preis­entwicklung der letz­ten Jah­re wei­ter fort. Besonders für Kapital­anle­ger bleibt zen­trale La­ge ent­schei­den­des Kriterium. Die erhöh­ten Preise in den Zentren ma­chen die Periphe­rie für Ei­gennutzer im­mer at­traktiver. Wer aber den Ra­dius noch wei­ter zieht, kann den Preisen ent­kommen“, kommentiert Patrick Schenner, Ge­schäftsfüh­rer von Immobili­en­Scout24 in Öst­erreich, die Ergebnis­se. Be­fragt nach den wichtigs­ten Krite­ri­en, die ei­ne Immobilie mit sich brin­gen sollte, ga­ben zwei Drit­tel der Kauf­in­ter­essen­ten gu­te Ein­kaufsmöglichkei­ten in der Nähe an (67 Pro­zent). Mehr als die Hälfte legt außerdem Wert auf gu­te Anbindun­gen mit öff­entli­chen Verkehrsmit­teln (58 Pro­zent), drei Pro­zent mehr als vor drei Jah­ren (55 Pro­zent). Die Nähe zur Natur ist ein gleichbleibend wichtiges Kriterium beim Immobili­enkauf (43 Pro­zent) ebenso wie die ärztli­che Versorgung mit rund 40 Pro­zent.