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Südosttangente-Sanierung teurer und länger

Millionendebakel bei der Sanierung

Autor: Gerhard Rodler

2014 wurde von der ASFINAG ein Auftrag zur Sanierung der Praterbrücke der Wiener Südosttangente an eine Arbeitsgemeinschaft aus GLS und SSB um rund 37 Millionen Euro vergeben. Der Auftrag umfasste, vereinfacht dargestellt, die Abtragung des bestehenden Belags, die Überarbeitung des Tragwerks und die Aufbringung einer neuen Decke auf acht Fahrstreifen auf der Brücke über die Donau. Die Bauindustrie hatte moniert, dass der Billigstbieter unrealistisch niedrig angeboten habe.

Aber: Schon nach Fertigstellung des ersten der insgesamt acht Fahrstreifen jedoch war es um das gute Klima auf der Baustelle geschehen. Es zeigte sich beim Tragwerk ein erhöhter Sanierungsbedarf. Zum Entsetzen der ASFINAG wurde deshalb vom Auftragnehmer bereits im Juni eine Mehrkostenforderung von über 10 Millionen Euro erhoben.

Jetzt droht ein Finanzkollaps. Legt man die Mehrkostenforderung auf die Sanierung einer von acht Fahrspuren um, errechnet sich eine Überschreitung der anteiligen Auftragssumme von 250 Prozent. Aufgrund des ähnlich schlechten Zustandes der verbliebenen sieben Fahrstreifen, könnten sich die Mehrkosten nach Informationen aus der Baubranche auf über 80 Millionen Euro summieren. Da es immer unwahrscheinlicher wird, dass die Sanierung bis Ende 2016 abgeschlossen werden kann, dürften auch die Autofahrer noch zum Handkuss kommen. Experten erwarten, dass sich die Arbeiten deutlich verzögern könnten. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Auf den in Gang befindlichen Umbau des A23-Knotens Prater hat das Debakel keinen Einfluss.

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Kommentare

causa-prima | 20.07.2015 18:53

Ob 100 Prozent in die Richtung des Medium gehend oder nicht - ich finde den Bericht sehr lobenswert. Jede Wette, dass die von Inseraten der Asfinag verwöhnten Massenmedien die Steuergeldvernichtung totschweigen werden.

q | 20.07.2015 16:43

Ob zwischen der Tatsache, dass sich ein Immobilienmedium so ausführlich mit einer Baukostenüberschreitung bei einer staatlichen Infrastrukturbaustelle und dem bezahlten Beitrag mit prominenter Positionierung eines österreichischen Baukonzerns auf der ersten Seite ein Zusammenhang besteht sei dahingestellt... ;)