Russen abseits der Trampelpfade
In Berlin, wie auch schon seit längerem in Wien, haben sich die Russen als Hauptinvestorengruppe vor allem im Luxusbereich scheinbar auf längere Zeit weitgehend verabschiedet. Zumindest kommen hier keine neuen Investoren mehr dazu. Ganz verschwunden sind sie aus unseren Breiten aber nicht. Im Gegenteil. Jetzt sieht sich diese Investorengruppe „abseits der Trampelpfade“ um. Im Grunde eine logische Entwicklung. Weil aufgrund des aus russischer Sicht aktuell schlechten Wechselkurses die Immobilien auf Eurobasis um gut die Hälfte teurer geworden sind, verlegt man sich bei den Veranlagungen nunmehr auf klassische Nebenlagen, wo die erzielbaren deutlich höheren Renditen die währungsbedingten Nachteile zumindest zum Teil kompensieren.
Russische Privatinvestoren haben beispielhaft jetzt etwa ein saniertes Wohn- und Geschäftshaus in Mannheim-Neckarau mit insgesamt 1.185 m² Mietfläche, 13 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten im EG gekauft sowie eine 1995 erbaute Wohnanlage mit 20 Wohneinheiten und 27 Stellplätzen in Leimen. Verkäufer waren jeweils regionale Immobilienentwickler. Dies waren bereits die Objekte vier und fünf, die Engel & Völkers Commercial Rhein-Neckar im exklusiven Suchauftrag an die russischen Käufer vermittelt hat.
In Berlin geht man davon aus, dass dieser Trend, also weniger Image, aber mehr Rendite, auch nach Österreich überschwappen könnte.
