Retail legt nochmal zu
Einzelhandelsimmobilien können am allgemeinen Aufschwung der Investmentmärkte partizipieren. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 6,56 Mrd. Euro in den ersten drei Quartalen konnte das Vorjahresergebnis um 19 Prozent übertroffen werden. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater. Rund 63 Prozent hiervon entfallen auf Einzeldeals, die 4,16 Mrd. Euro zum Ergebnis beigetragen haben. Zu den größten Verkäufen gehören der 50-%- Anteil am Centro in Oberhausen mit rund 535 Mio. Euro sowie die Kö-Galerie in Düsseldorf mit ca. 300 Mio. Euro. Die Entwicklung in den einzelnen Städten verlief außerdem unterschiedlich. München (594 Mio. Euro), Hamburg (518 Mio. Euro) und Köln (45 Mio. Euro) verzeichneten Zuwächse, wohingegen Berlin (425 Mio. Euro), Düsseldorf (414 Mio. Euro) und Frankfurt (139 Mio. Euro) teilweise spürbare Rückgänge aufweisen. Zu berücksichtigen ist hierbei auch, dass gerade im Retail-Segment der Umsatz häufig durch einige Großdeals überproportional beeinflusst wird. Die bereits im ersten Halbjahr zu beobachtende Rallye bei Fach– und Supermärkten hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Insgesamt wurden bislang gut 49 Prozent des Umsatzes in diesem Marktsegment getätigt. Vor allem die gestiegene Risikobereitschaft, insbesondere ausländischer Investoren, die verstärkt wieder Value-Add- und Core-Plus-Produkte kaufen, hat diese Entwicklung vorangetrieben. Platz zwei belegen Shopping Center, die für ein Viertel des Ergebnisses verantwortlich sind. Auch Objekte in sogenannten B-Städten rücken dabei zunehmend in den Fokus der Anleger. Auf innerstädtische Geschäftshäuser und Kaufhäuser entfielen gut 14 Prozent bzw. knapp 12 Prozent des Transaktionsvolumens. Vor allem Geschäftshäuser haben aufgrund eines mangelnden Angebots auch absolut betrachtet deutlich eingebüßt. Einzelhandelsinvestments treffen auf großes Interesse breiter Käuferschichten. Unterstrichen wird dies dadurch, dass lediglich drei Investorengruppen Umsatzanteile im zweistelligen Bereich erzielt haben. Nahezu gleichauf an der Spitze liegen Immobilien AGs und Spezialfonds, die beide auf gut 16 Prozent kommen. Mit etwa 10 Prozent haben sich die traditionell starken privaten Anleger/Family Offices den dritten Platz gesichert.
