Regierungsprogramm – kaum nachhaltig
Nicht besonders nachhaltig präsentiert sich das fertige Regierungsprogramm, wie auch die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) registriert.
Die Energiewende würde die neue Bundesregierung vor besondere Herausforderungen stellen. Allein im Gebäudebereich sollen bis 2050 rund 80 Prozent des Primärenergiebedarfs eingespart werden, womit dem Bestand eine besondere Rolle zukommt. ÖGNI-Botschafter Peter Engert: „Ohne den Immobiliensektor ist die Energiewende undenkbar. Wir stehen zu unserer Verantwortung, dass das mögliche Energieeinsparpotential besser und effizienter genutzt werden muss. Besonders im Fokus der ÖGNI-Überlegungen steht die Wohnungspolitik. ÖGNI-Gründungspräsident Philipp Kaufmann: „Ein Ziel der kommenden Bundesregierung sollte sein, nicht immer nur die Mieten zu diskutieren, sondern das Problem bei der Wurzel anzupacken. Jede Begrenzung von Wohnungsmieten engt den finanziellen Spielraum von Investoren und Vermietern ein und hemmt damit den Neubau und die Sanierung von Wohnungen“. Die Politik ist daher gut beraten, eine neue Grundlage zu schaffen, die es ermöglicht, die Gesamtbelastung für den Nutzer zu berücksichtigen. Bisher spiele es keine Rolle, ob ein Objekt in den Betriebs- und Bewirtschaftungskosten günstiger oder weniger günstig ist. Nur an den Mieten zu drehen, bringt langfristig keine Veränderung, so Kaufmann.
„Der große Hebel ist der Bestand. Ohne die Sanierungsrate auf drei Prozent und mehr zu bekommen, werden wir die Herausforderungen nicht bewältigen. Wir fordern treffsichere Förderungen, die auch ankommen, steuerliche Anreize sowie veränderte Rahmenbedingungen. So soll beispielsweise das Wohnrecht nicht mehr auf die Baubewilligung abstellen, sondern auf den tatsächlichen Zustand des Hauses. Mit dieser einfachen Änderung wird die Wohnungswirtschaft angekurbelt und Sanierungsmaßnahmen müssen nicht mehr gefördert werden“, hofft Kaufmann. Handlungsbedarf gebe es laut ÖGNI auch bei der Datenlage des Immobilienmarkts.
