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ORF-Funkhaus: Die Wogen gehen hoch

Die Idee, das Objekt zu entwerten, löst Empörung aus

Autor: Charles Steiner

Auf wenig Gegenliebe stoßen die Pläne der Wiener Grünen, das ORF-Funkhaus in der Argentinierstraße im Falle eines Verkaufs mit einer Bausperre belegen zu wollen. Diese hatte immoflash in der Vorwoche ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.

Der Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr, will wie berichtet, eine Bausperre auf dem Areal durchdrücken. Zahlreiche immoflash-Leser goutieren dieses Vorhaben erwartungsgemäß nicht – etliche haben in ihren Kommentaren ihre Empörung zum Vorhaben ausgedrückt, durchaus auch mit Häme garniert. Man stößt sich insofern an der von Chorherr formulierten Aussage, dass eine derzeitige Widmung an diesem Standort eine „nahezu auschließliche Wohnungsnutzung erlaube” und diese „keinesfalls der stadtstrukturell erwünschten öffentlichen Nutzung entspreche”.

Einer der Nutzer schreibt etwa: „Selber schuld – man hätte die auch abwählen können. Aber wer erwartet von Rot oder Grün eine vernünftige Wohnwirtschaftspolitik? Ich bin sehr enttäuscht, dass die ÖVP nach miserablen Wahlkampf leider verdient nix zum Sagen hat. Aber dass es jetzt kommunistisch wird, macht mir auch Angst.” Eine andere Wortmeldung dazu: „Stell dir vor... Eine Wohnnutzung in Toplage des 4. Bezirks!? Das geht zu weit. Und Wohnungen brauchen wir ja in Wien aktuell auch gerade keine! Wäre nicht der Abbruch und die Errichtung eines Beserlparks stadtplanungspolitisch sinnvoll???„ Mit reichlich Spott „würzt” dieser Nutzer seinen Kommentar: „... vielleicht entsteht hier die größte Fahrradgarage Europas?”

Das ORF-Funkhaus beheimatet derzeit (noch) die ORF-eigenen Radiosender Ö1 und FM4. Diese sollen im Zuge des Ausbaus der ORF-Zentrale auf den Küniglberg umgesiedelt werden. Zahlreiche Mitarbeiter des Radios sowie Kulturschaffende wehren sich gegen das Vorhaben.

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Kommentare

Winfried Kallinger | 10.11.2015 17:47

Stadtkultur und Baukultur stehen einem fragwürdigen Augenblickserlös gegenüber. Einen Beitrag zur Linderung des Bedarfes an leistbarem Wohnraum werden die Käufer mit Gewissheit nicht leisten. Der Kulturauftrag des ORF sollte auch den Erhalt des Standortes umfassen.

chris lane | 10.11.2015 13:08

Denkmalschutz in Kombination mit der Öffentlichen Wahrnehmung die dieses Gebäude geniesst entspricht ohnehin einer Bausperre.