ÖVI fordert Reform bei Normen
25.000 Normen gibt es in Österreich. Zuviele, findet der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI). In einer Pressekonferenz forderte dieser eine grundlegende Reformierung des Normungswesen. Vizepräsident Klaus Wolfinger: „Der Handlungsbedarf ist groß. Österreich ist überreglementiert.“ Die Regulierung habe eine Eigendynamik bekommen. Sowohl eine Eindämmung in der Erstellung neuer Regeln als auch ein Hinterfragen bestehender Normen sei gefragt. Auch bei der Haftungsfrage sieht der ÖVI Handlungsbedarf. Sehr viele Normen seien, besonders in Anbetracht technischer Standards, lediglich Empfehlungen. Im Schadensfall können diese aber sehr schnell juristisch herangezogen werden. Weiterer Kritikpunkt ist die teure Föderalisierung, wie ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel erklärt. Zwar gebe es eine österreichweite Vereinheitlichung der OIB-Richtlinien, dennoch würden diese in jedem Bundesland abweichen und es so Unternehmern schwierig machen, diese für jedes Bundesland umzusetzen. Die Normungsplattform Austrian Standards sieht via Aussendung tatsächlich Verbesserungspotential, zumindest im Baurecht. Denn gerade dort seien, laut Studie, 52 Prozent der Befragten der Ansicht, dass dort die Normen mehr kosten als nutzen würden. Und weiter: „ In Österreich wird seit etwa drei Jahren von verschiedenen Kreisen darüber geklagt, dass es zu viele “Baunormen„ gebe und diese zu kompliziert seien“, so Elisabeth Stampfl-Blaha, Direktorin von Austrian Standards. Um das zu ändern wurde das Dialogforum Bau Österreich geschaffen, das ein Programm für die Vereinfachung der Inhalte freiwilliger Bauregeln fungieren soll. Eingeladen sollen alle werden, die sich bisher zum Thema geäußert haben bzw. jene, die Verantwortung im Bausektor tragen. Im heurigen Frühherbst soll das Forum starten.
