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Neues aus der Betonwelt

Kolloquium über Beton- und Zementforschung

Autor: Stefan Posch

Am Montag lud die Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) zum Kolloquium über Forschung und Entwicklung für Zement und Beton. Die Branche traf sich um Neuigkeiten über die Baustoffe zu erfahren. Die Vorträge, etwa über 3D-Druck mit zementären Mörtel, über Beton als Wärme- und Kältespeicher oder über Beton als Kunst, sorgten für kurzweilige und interessante Stunden.

Beton wurde schon im alten Rom als Baustoff verwendet. Und trotzdem ist die Entwicklung und die Forschung noch lange nicht abgeschlossen. Sebastian Spaun von der VÖZ forscht etwa über die Nutzbarkeit von Beton als Wärmespeicher. Bei seinem Vortrag berichtete er über ein Projekt, das zeigen soll, wie mit Hilfe von Beton Häuser auch bei geringem Energiebedarf warm bleiben. Dazu baute die VÖZ ein Projekthaus, das nur mit überschüssiger Windenergie geheizt wird. Das Problem ist, dass bei lange Flautezeiten Windkraftanlagen oft tagelang keine Energie liefern. Die Lösung ist die Speicherkraft von Beton. Mittels Bauteilaktivierung werden die Betondecken des Hauses mit Überschussenergie der Windkraftanlagen aufgewärmt. Die Zimmertemperatur ging nach vier Tagen ohne Energiezufuhr nur um zwei Grad zurück. Ein weiterer Höhepunkt des Kolloquium waren Vorträge über 3D-Betondrucker. In China wurde schon eine ganze Villa „ausgedruckt“. In Österreich beschäftigt sich das Bautechnische Institut und die Baumit Beteiligungs GmbH mit der neuen Technologie mit hohem Komplexitätsgrad. Ziel ist es, 3D-Bauteile und mehrfachgekrümmte Flächen herzustellen. Peter Weißmann von Baumit präsentierte erste Erfolge des Betondruckers, wie etwa ein Rohrknie. Dass Beton auch künstlerisch bearbeitet werden kann zeigte Martin Murero. Mit Betonskulpturen zeigt der Künstler eine beeindruckende textile Formsprache mit Hilfe von Falten.