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Miet-Richtwert-Erhöhung fällt heuer aus

Zweistellige Millionenschäden für Vermieter

Autor: Gerhard Rodler

Der Ministerrat hat gestern die jährliche Anpassung der Miet-Richtwerte für dieses Jahr ausgesetzt. Planmäßig hätte diese jedes Jahr neu festgestellte Erhöhung der Miet-Richtwerte im April stattfinden sollen. Obwohl die Inflationsrate derzeit äußerst niedrig ist, verlieren damit Vermieter einen durchaus hohen Millionenbetrag: Laut Einschätzungen von Branchenexperten entgehen den Vermietern dadurch in diesem Jahr rund 45 bis 50 Millionen Euro, die ihnen an sich rein von der Systematik her zustehen würden. Und die vielfach auch von den Hausinhabern schon in ihren Budgets eingepreist worden waren.

Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) hat sich daher gestern nochmals gegen diese weitere wirtschaftliche Verschlechterung für die österreichische Wohnungswirtschaft zur Wehr gesetzt. Unter anderem appelliert der ÖVI nun an die Nationalratsabgeordneten, diesen Gesetzesvorschlag „nicht einfach abzunicken“. Die Chancen, dass diese Gesetzesvorlage tatsächlich noch gestoppt werden kann, werden in der Praxis von Insidern indessen als eher recht gering eingeschätzt.

Laut Branchenerhebungen unterliegen derzeit rund 300.000 Wohnungen in Österreich diesen Miet-Richtwerten.

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Kommentare

Eva Gschwandner | 27.01.2016 18:38

Nach den Autofahrern sind die Eigentümer von Immobilien die neue Melkkuh der Nation. Von ihnen wird 1/10 der Finanzierung der sogenannten "Steuerumverteilungsreform" aufgebracht, nun wird die Erhöhung der Richtwerte ausgesetzt. Die daraus resultierende Rechtsunsicherheit bewirkt, dass in die Häuser nicht mehr investiert wird,sondern parifiziert und im Eigentum abverkauft wird. So wird sicher kein billiger Wohnraum geschaffen, sondern viele Mietwohnungen werden vom Markt verschwinden.

C. | 27.01.2016 17:11

Findet die Anhebung der Richtwerte nicht im April von geraden Jahreszahlen, also alle zwei Jahre statt? LG

H.H | 27.01.2016 16:30

Ich kann jedem Vermieter raten nur mehr in Länder zu investieren die Wohnimmobilieninvestoren als wichtige Investoren in ihrem Land schätzen. Wir waren lange Jahre in Österreich investiert - jetzt ist Schluss damit. Die überbordende Bürokratie - die steigende Steuerbelastung und das politische Umfeld - nicht zuletzt dass der Vermieter von ständiger Unsicherheit begleitet wird (kein zeitgemäßes Mietrecht - ständig neue Auflagen und Anforderungen an die Vermieter die mit erheblichen Kosten verbunden sind uvm.) hat es uns leicht gemacht, dass wir unsere Wohnungen hierzulande verkauft haben.

E. Hauswirth | 27.01.2016 14:39

Die bevorstehenden Wahlen zeichnen sich ab! Das ist wieder einmal ein typischer Eingriff der Politik in bestehende Verträge?