Miet-Richtwert-Erhöhung fällt heuer aus
Der Ministerrat hat gestern die jährliche Anpassung der Miet-Richtwerte für dieses Jahr ausgesetzt. Planmäßig hätte diese jedes Jahr neu festgestellte Erhöhung der Miet-Richtwerte im April stattfinden sollen. Obwohl die Inflationsrate derzeit äußerst niedrig ist, verlieren damit Vermieter einen durchaus hohen Millionenbetrag: Laut Einschätzungen von Branchenexperten entgehen den Vermietern dadurch in diesem Jahr rund 45 bis 50 Millionen Euro, die ihnen an sich rein von der Systematik her zustehen würden. Und die vielfach auch von den Hausinhabern schon in ihren Budgets eingepreist worden waren.
Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) hat sich daher gestern nochmals gegen diese weitere wirtschaftliche Verschlechterung für die österreichische Wohnungswirtschaft zur Wehr gesetzt. Unter anderem appelliert der ÖVI nun an die Nationalratsabgeordneten, diesen Gesetzesvorschlag „nicht einfach abzunicken“. Die Chancen, dass diese Gesetzesvorlage tatsächlich noch gestoppt werden kann, werden in der Praxis von Insidern indessen als eher recht gering eingeschätzt.
Laut Branchenerhebungen unterliegen derzeit rund 300.000 Wohnungen in Österreich diesen Miet-Richtwerten.
