Zweitstandorte gewinnen
Immobilieninvestoren verlassen immer häufiger die bekannten Trampelpfade in den Wirtschaftsmetropolen. „Betrachtet man das Preisniveau der durchschnittlichen Angebotspreise für Anlageimmobilien in den von uns analysierten 57 Engel & Völkers Commercial Standorten, befinden sich unter den zehn teuersten Standorten überwiegend Städte aus den Kategorien C und D“, berichtet Maike Brammer, Leiterin Research bei Engel & Völkers in Hamburg. Im Hinblick auf die prozentuale Entwicklung der Angebotspreise für Zinshäuser ist festzustellen, dass sich unter den Top 10 nicht ein A-Standort befindet.
Für die hohe Dynamik in den kleineren und mittleren Großstädten steht exemplarisch die Entwicklung Kassels. Dort wuchs der Angebotspreis für ein Wohn- und Geschäftshaus* zuletzt um knapp 36 Prozent. Aber auch in Braunschweig haben die Angebotspreise im ersten Halbjahr 2016 im Vorjahresvergleich um ca. 20 Prozent zugelegt. Ebenso dynamisch verhalten sich die an der Bevölkerungszahl gemessenen kleinsten Standorte wie Rosenheim (27 Prozent) oder Kempten (rd. 44 Prozent). Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 3.005 Euro/m² liegt der C-Standort Heidelberg auf dem Niveau von Stuttgart (3.094 Euro/m²) und Frankfurt (3.033 Euro/m²).
Hinter dem teuersten deutschen Markt für Wohn- und Geschäftshäuser München (5.289 Euro/m²) folgt überraschenderweise Konstanz. Dort liegt der Angebotspreis im Schnitt bei 3.571 Euro/m² für ein Zinshaus. Unter den sechs Standorten mit einen Angebotspreisniveau von mehr als 3.000 Euro/m² befindet sich auch Freiburg.
Um 12,5 Prozent haben sich die untersuchten D-Standorte im Vergleich zum Vorjahr verteuert. Nur die Entwicklung der Angebotspreise in A-Standorten verlief mit 12,7 Prozent noch dynamischer. Die Wachstumsraten in B- und C-Standorten unterscheiden sich nur marginal und liegen in beiden Fällen über 11 Prozent.
