Künstlerhaus zieht vorläufig um
Das Wiener Künstlerhaus zieht um - vorläufig zumindest. Weil das Objekt am Karlsplatz generalsaniert wird, wird das Künstlerhaus in den kommenden zwei Jahren nach Margareten verlegt, und zwar in die Siebenbrunnengasse 19-21, einer Immobilie, die im Vorjahr von der S Immo angekauft wurde. Insgesamt werden rund 850 m² bezogen. Der Tradition des Künstlerhaus wird zumindest teilweise gefolgt - Geschäftsführer Peter Zawrel verweist in diesem Zusammenhang auf die historische Gegebenheit, dass das Künstlerhaus immer am Karlsplatz in einem Objekt, geplant von einem Künstlerhaus-Architekten, beheimatet war. Zumindest den Architekten konnte man beibehalten: Die Immobilie, in der sich auch die Facultas-Druckerei befindet, wurde von Schmid & Aichinger konzipiert, zwischen 1914 und 1950 erbaut und besteht aus vier Bauteilen mit zusammen rund 18.000 m².
Ernst Woller, Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Kultur, Wissenschaft und Sport spricht in einer Pressekonferenz von einem idealen Ausweichquartier: „Das ist ein gutes Beispiel für kulturelle Zwischennutzung.“
Für Friedrich Wachernig, Vorstand der S Immo AG, ist das Projekt eine wunderbare Nutzung, die den Charakter der Immobilie besonders unterstreicht und ein Signal für weitere potenzielle Mieter aus dem Kreativ- und Kulturbereich sein soll. Und zwar zu einem Mietpreis, der „uns sehr entgegenkommt“, wie Peter Zawrel anmerkt.
In den kommenden Jahren sollen in der Büroimmobilien mehrere Büros in den Bauteilen A bis C zu Wohnungen umgewidmet werden. Das Künstlerhaus wird ebendort Mitte Oktober mit dem Jahresprogramm „Widerständig“ starten.