immoflash

"Krebsgeschwür" Fachmarktzentren

Big Boxes wuchern ungebremst weiter

Autor: Gerhard Rodler

Von Raumplanern und Wirtschaftskämmerern gehasst, von den Konsumenten und Händlern offenkundig doch nachgefragt: willkürlich gewachsene Fachmarktgebiete in Österreich. Die Zahl dieser wenig funktionalen Handelszonen wie auch die Flächenkapazitäten haben in der letzten Beobachtungsperiode ungebremst zugelegt. Das geht aus der aktuellsten Studie (S+M Dokumentation Fachmarktagglomerationen Österreich 2014/2015) der Standort + Markt Beratungsgesellschaft, Baden, hervor.

Das Ergebnis in drei Sätzen: 5,1 Mio m² Einzelhandelsverkaufsfläche werden in Österreich zwischenzeitlich von Fachmärkten auf der „Grünen Wiese“ belegt, lediglich 17 Prozent (0,9 Mio m²) befinden sich in meist solide geplanten Fachmarktzentren, die verbleibenden Flächen sind willkürlich und in der Regel mehr oder weniger unkoordiniert gewachsen.

Innerhalb von nur 15 Jahren hat sich die Fläche dieser „Big Box“-Gebiete von 2,5 Mio m² (mit rund 1.400 Shops) auf 5,1 Mio m² (knapp 4.000 Shops) mehr als verdoppelt.

Insbesondere das Supermarktsortiment hat bei Fachmarktagglomerationen an Gewicht gewonnen - die Big Box-Gebiete haben sich in nur 15 Jahren zu den neuen Nahversorgern entwickelt. Der Flächenanteil im Supermarktsortiment liegt zwar bei vergleichsweise bescheiden anmutenden 15,7 Prozent, der Umsatzanteil ist - nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen flächenleistungsstarken Lebensmitteldiskonter - mit 38,4 Prozent mehr als beachtlich.