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Investoren werden risikobereiter

Interesse an alternativen Immobilieninvestments wächst

Autor: Gerhard Rodler aus Cannes

Die aktuelle Studie „Investor Intention's Survey“ von CBRE zeigt, dass die Suche nach attraktiven Renditen erhebliche Auswirkungen auf die Investments bei europäischen Gewerbeimmobilien (commercial real estate, CRE) hat. Aufgrund steigender Spitzenrenditen erweitern CRE-Investoren ihre Anlagestrategien und sind risikobereiter.

Diese Diversifizierung hat zu einem erhöhten Interesse an „alternativen“ Immobilieninvestments geführt. Immobilienkredite konnten die höchsten Zuwächse erzielen - von knapp 10 Euro Mrd. in 2012 auf 49 Euro Mrd. in 2014 - und dürften auch 2015 die bevorzugte Alternative bleiben. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie 2015 aktiv in Immobilienkredite investieren wollen, 27 Prozent planen Investitionen in Studentenwohnungen, jeweils 17 Prozent in Immobilien aus dem Freizeit-, Unterhaltungs- und Gesundheitssektor sowie 15 Prozent in Seniorenresidenzen.

In den traditionellen Sektoren bleiben Büroimmobilien weiterhin mit einigem Abstand die beliebteste Anlageklasse ‒ knapp die Hälfte der für 2015 noch zu erwartenden Investitionen werden diesem Bereich zugerechnet. Allerdings gab es in diesem Jahr auch eine sichtbare Nachfrage an Industrie- und Logistikimmobilien, die den verfügbaren Bestand um einiges übertraf. Dies verdeutlicht, dass die Nachfrage bedeutend größer ist als das vorhandene Angebot.

Das größte Problem sehen Investoren aufgrund des Interesses an Immobilien und der Kapitalwertsteigerungen der vergangenen Jahre darin, preisgünstige Objekte zu finden. Nahezu alle Investoren (91 Prozent) haben in der Umfrage angemerkt, dass die „Verfügbarkeit von Vermögenswerten“, die „Preisfindung“ sowie der „Wettbewerb mit anderen Investoren“ die größten Hindernisse sind, um auf dem Markt aktiv zu werden.

Dies hat zu einer Verschiebung und zunehmender Risikobereitschaft innerhalb der bevorzugten Anlageklassen geführt. Durch die Vorliebe der Anleger für gute Sekundärlagen haben diese nun erstmals die Primärlagen im Investoreninteresse leicht überholt. Dabei ist insbesondere das Interesse von Investoren an Value-Add-Strategien und opportunistischen Objekten im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gestiegen.