immoflash

Massiver Schaden für Wintertourismus

Minus 95 Prozent der Gäste wegen Covid-19

Autor: Charles Steiner

Die Corona-Maßnahmen treffen die österreichischen Hotels jetzt wesentlich härter als während des ersten Lockdown im März. Der Grund ist einfach: Während sich im März die Wintertourismus-Saison bereits dem Ende zugeneigt hatte, wäre sie jetzt voll angelaufen. Doch daraus wird nichts: Mit der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung bleiben Gastronomie- und Hotelbetriebe bis 7. Jänner 2021 geschlossen. Nicht nur das: Zusätzlich treffen die Quarantäneregelungen der Nachbarländer die westlichen Bundesländer mit ihrem traditionell hohen Auslandsanteil bei den Nächtigungen besonders stark. In einem aktuellen Resort-Paper sieht mrp hotels nicht nur einen Rückgang von 95 Prozent der Gäste, sondern damit auch einen erheblichen Schaden für die gesamte Wertschöpfungskette im Wintertourismus. Denn: 72,9 Millionen Nächtigungen, 48 Prozent des gesamten Jahres, waren es in der Wintersaison 2018/2019 - noch wichtiger ist allerdings die Betrachtung der gesamten Wertschöpfung, die im touristischen Bereich nicht nur in der Hotellerie und der Gastronomie passiert, sondern alle Wirtschaftszweige betrifft. Fast 50 Prozent der gesamten Ausgaben eines Wintergastes erfolgen nicht in der Hotellerie - Seilbahnen, der Sportartikelhandel und weitere Gewerbe sind ebenso stark von der aktuellen Situation betroffen. 10 Gemeinden generieren im Winter in etwa 16 Prozent des Gesamtnächtigungsvolumens in Österreich. Gemeinden, wie beispielsweise Sölden oder Saalbach und weitere, weisen einen Anteil an ausländischen Gästen von bis zu 95 Prozent auf. Auf die gesamtwirtschaftliche Betrachtung hochgerechnet ergibt dies ein verheerendes Bild: So gibt der durchschnittliche Gast in Tirol im Winter pro Tag um rund 50 Euro,- mehr aus als im Sommer - auf die Gesamtnächtigungszahlen hochgerechnet eine wesentliche Summe, wenn man bedenkt, dass jeder 3. Euro direkt oder indirekt in der Tourismuswirtschaft verdient wird. Finanzierungen und notwendige Investitionen, die für eine nachhaltig relevante Qualität zukünftiger Saisonen systemrelevant sind, werden durch die Umsatzeinbrüche im Jahr 2021 und Folgejahren verstärkt ausbleiben. Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von mrp hotels: „Aktuell ist die Situation deutlich schwieriger als noch im März, als die Wintersaison vorzeitig abgebrochen werden musste. Dort wurde der Winter mit Rekordwerten beendet.“