Immobilien als Übernahmetarget
Der Appetit auf Firmenübernahmen ist derzeit so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. 56 Prozent der Konzerne wollen in den kommenden 12 Monaten zumindest eine Akquisition tätigen - fast doppelt so viele wie im April vor einem Jahr, erfragte der Wirtschaftsprüfungskonzern Ernst & Young (EY) bei mehr als 1.600 Führungskräften weltweit.
Ein Grund für die Zunahme sei die wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund von Wechselkurs- und Rohstoffschwankungen. Vielen Unternehmen mangle es auch an eigenen Innovationen, daher wollten sie mittels Übernahmen wachsen, erklärte EY zu seiner diesjährigen Studie über Mergers & Acquisitions (M&A). Für Österreich erwartet EY-Expertin Eva-Maria Berchtold eine gleichbleibende Anzahl an Fusionen und Übernahmen. Aber: Besonders viele Übernahmetransaktionen dürften in diesem Jahr im Immobilienbereich bevorstehen. Das liegt einerseits am generell weiter deutlich gestiegenen Interesse an Immobilien, andererseits aber auch daran, dass eben in vielen Unternehmen, selbst in den meisten börsennotierten Immobiliengesellschaften der Kurswert immer noch unter dem tatsächlichen inneren Wert der Aktien liegt. Auch weltweit sind Unternehmen laut EY im Übernahmefieber. Derzeit haben die befragten Unternehmen um fast ein Fünftel mehr Deals in der Pipeline als vor einem Jahr. 78 Prozent gaben an, ihre M&A-Strategie in Reaktion auf die gestiegene Anzahl an Transaktionen im vergangenen Jahr angepasst zu haben. Fast jeder zweite befragte Konzernchef will heuer mehr Deals über die Bühne bringen als in den vergangenen 12 Monaten.
