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Immer weniger Häuslbauer-Förderung

Schere zwischen Geschoß- und Eigenheimförderung geht auf

Autor: Gerhard Rodler

Im Auftrag des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie hat das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) die Wohnbauförderungsstatistik für 2014 erhoben.

Im vergangenen Jahrzehnt stieg die Bevölkerung um 4,8 Prozent. Die Bevölkerungsprognosen gehen von einem weiteren Wachstum von 5,4 Prozent bis 2024 aus. Das sind zusätzlich etwa 460.000 Einwohner bzw. 320.000 Haushalte für die Wohnraum geschaffen werden muss. Besonders stark wird das Wachstum die Ballungsräume treffen.

Im Jahr 2014 wurden rund 47.900 Baubewilligungen für neue Wohnungen in neuen Gebäuden erteilt, rechnet man die mehreren tausend An-, Um- und Zubauten im Bestand dazu, liegt Österreich insgesamt nahe am Bedarf. Der Förderungsdurchsatz (= Verhältnis von Förderungszusicherungen zu Baubewilligungen) ist im Eigenheimbereich inzwischen auf 30 Prozent gesunken. Das bedeutet, dass nur mehr jedes 3. Haus im Eigenheimbereich aus Mitteln der Wohnbauförderung finanziert wird. Im Geschoßwohnbau bleibt der Förderungsdurchsatz hingegen mit 75 Prozent auf einem hohen Niveau. Umkehrschluss ist, dass die von den Genossenschaften üblicherweise im Geschoßwohnbau lukrierte Objektförderung zulasten der Subjektförderung an Bedeutung weiter gewinnt.

2014 wurden 5.100 Eigenheime gefördert. Das ist ein historischer Tiefstwert. Der Geschoßbau entwickelte sich mit 23.600 Zusicherungen dagegen steigend. Nach 2013 stiegen auch im Vorjahr die Förderungsausgaben der Bundesländer an. Diese beliefen sich auf 2,95 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 9 Prozent gegenüber 2013 entspricht. Die größten Zuwächse verzeichnen das Burgenland und Niederösterreich, in Vorarlberg und Salzburg sind die Förderungsausgaben rückläufig. Die Wohnhaussanierung wurde 2014 mit 700 Mio. Euro gefördert. Der Anteil am gesamten Sanierungsbudget sank damit auf 24 Prozent (2012: 28 Prozent).