FOKUS 1-Finanzinvestor CVC verkauft Evonik-Aktien
Der Finanzinvestor CVC legt bei seinem Ausstieg aus dem Chemiekonzern Evonik ein hohes Tempo vor. CVC warf am Mittwochabend weitere 22 Millionen Evonik-Aktien für insgesamt 700 Mio. Euro auf den Markt, wie die beteiligten Banken JPMorgan und Bank of America Merrill Lynch bestätigten. CVC reduziert damit seine Evonik-Beteiligung um ein Drittel auf 9,4 Prozent.
Der Evonik-Mehrheitseigner RAG-Stiftung begrüßte den Schritt: Dadurch steige der Anteil der frei handelbaren Evonik-Aktien, betonte der Finanzchef der Stiftung, Helmut Linssen. Die Stiftung selbst wolle „derzeit keine Aktien abgeben“. Erst im März hatte sich CVC von einem Evonik-Paket im Volumen von 3,9 Prozent der Anteile getrennt. Der Großaktionär sagte zu, in den nächsten drei Monaten keine weiteren Evonik-Aktien zu verkaufen.
Der Platzierungspreis für die Aktien lag den Banken zufolge diesmal bei 31,85 Euro. Das waren 4,5 Prozent weniger als der Xetra-Schlusskurs vom Mittwoch. Bei der Platzierung im März hatte CVC nur 29,15 Euro je Aktie erlöst.
Die RAG Stiftung ist mit 68 Prozent der größte Evonik-Aktionär - und will daran erst einmal nichts ändern: „Wir bleiben weiterhin ein langfristig orientierter Investor von Evonik“, betonte Linssen. Die Stiftung hatte aber in der Vergangenheit betont, ebenfalls Evonik-Anteilsscheine veräußern zu wollen. Dies solle aber kursschonend geschehen, die Stiftung habe keine Eile, hatte Linssen immer wieder versichert. Die milliardenschwere RAG-Stiftung soll für die Folgekosten des 2018 auslaufenden subventionierten Steinkohleabbaus in Deutschland aufkommen und ist derzeit vor allem auch im Bereich der Immobilienentwicklung tätig.
