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Flüchtlinge überfordern Wohnwirtschaft

Steigende Engpässe in den Ballungsräumen

Autor: Gerhard Rodler

Die aktuelle Verteilung der Flüchtlinge überfordert die stark nachgefragten Wohnungsmärkte. Das ist eines der Ergebnisse eines Gutachtens von empirica. Dieses beschäftigt sich zwar im Auftrag der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss mit Deutschland. Die Ergebnisse sind aber im Verhältnis auch für Österreich anwendbar.

Im mittleren Szenario rechnet empirica mit 1,51 Millionen zusätzlichen und dauerhaft hier bleibenden Einwohnern durch den Zustrom an Flüchtlingen bis zum Jahr 2020. In weiteren Szenarien des Gutachtens könnten bis zu 3,2 Millionen Menschen dauerhaft in Deutschland bleiben.

Nach dem aktuellen Verteilungsschlüssel ergibt sich im mittleren Szenario ein Neubaubedarf von jährlich rund 75.000 Wohnungen zusätzlich zu dem bereits bestehenden Neubaubedarf von 286.000 Wohnungen pro Jahr laut empirica-Regionalprognose. Im höheren Szenario liege der Bedarf sogar bei fast 185.000 zusätzlichen Neubauwohnungen pro Jahr, insgesamt also 471.000 benötigten und jährlich neu zu errichtenden Wohnungen im Zeitraum 2016 bis 2020. Diese Zahlen verdeutlichen den akuten Handlungsbedarf in Deutschland. Bei ungelenkter Verteilung führt die Zuwanderung laut empirica-Gutachten zu einem Anstieg des Neubaubedarfs etwa in Frankfurt um 135 Prozent. In Stuttgart müssen 105 Prozent mehr Wohnungen errichtet werden, in München 100 Prozent. In Köln (61 Prozent), Hamburg (60 Prozent) und Berlin (54 Prozent) sind die Anstiege des Neubaubedarfs durch Flüchtlinge ebenfalls signifikant.

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Kommentare

Na sicher | 13.04.2016 12:33

...die mühsamen Bewilligungsverfahren verteuern Wohnungen insbesondere in Wien. Gefragt wären billige Wohnungen, nur die sind vielfach von Günstlingen besetzt. Wien ist anders?