Luxus als Bedürfnis
Es ist 1930. Die Wirtschaftskrise hat die Textilfabrik Marienthal zur Schließung gezwungen, die Bewohner der gleichnamigen Arbeiterkolonie stehen auf der Straße, ohne Aussicht auf baldige Besserung. Es ist die Zeit, in der Marie Jahoda und Paul Lazarsfeld ihre berühmte Sozialstudie über Arbeitslosigkeit durchführen. Dabei finden sie heraus, dass auch Menschen, die sich kaum das Essen leisten können, mitunter von fahrenden Händlern „unnötige“ Dinge kaufen, wie etwa Ansichtskarten.