Wie gut sind wir heute alle auffindbar – Name, Adresse, Hausnummer. Kein Fitzelchen auf dem Erdball, das Google Maps oder Earth nicht kennt und erfasst hat. Und außerdem wissen wir genau, wie man hinkommt, wie lange man braucht und am besten auch gleich, wo man parkt, wenn man da ist. Auch das Mantra der Immobilienwirtschaft – Lage, Lage, Lage – kann nur bestehen, wenn ebendiese Lage klar und gekennzeichnet ist. Dass dem allerdings so ist, ist – menschheitsgeschichtlich gesehen zumindest – relativ neu.
Adressen in Europa, wie wir sie heute kennen, gehen zurück in das 18. Jahrhundert: Kriege, hohe Steuerbelastung und andere Faktoren machen den Menschen das Leben nicht gerade leicht. Da ist es verständlich, dass man ein verbindendes Element sucht, etwas Gemeinsames: Identität. In dieser Phase bildet sich die Idee des Nationalstaates, wie wir ihn ...
