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Deutschland droht Wohnungsleerstand

Am Land laut Studie mehr Angebot als Nachfrage

Autor: Gerhard Rodler

Steigende Mieten sind ein großes Wahlkampfthema - von einem Immobilienboom ist die Rede, oder gar einer Blase am Häusermarkt. Nun kommt eine Studie zu einem anderen Ergebnis: Demnach droht Deutschland vielmehr ein Wohnungsleerstand. Denn während es immer mehr Menschen in boomende Städte zieht, stehen auf dem Land viele Wohnungen und Häuser leer, wie am Donnerstag aus einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht. Da die Bevölkerung weiter abnehme, werde der Leerstand künftig zu einem immer größeren Problem - nicht nur für ländliche Regionen im Osten, sondern auch für manche Großstädte im Westen.

Die Forscher haben die Nachfrage nach Wohnfläche für alle 402 Landkreise und kreisfreien Städte berechnet. Sie haben in zwei Szenarien untersucht, wie sich der Pro-Kopf-Bedarf an Wohnraum entwickelt. Im Szenario mit konstantem Bedarf geht schon bis 2030 die Nachfrage nach Wohnungen in 240 der 402 Landkreise und Städte zurück. Davon betroffen wären Metropolen wie Essen oder Dortmund, am härtesten träfe es aber Regionen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Mancherorts könnte den Experten zufolge jede fünfte Wohnung überflüssig sein. In einem zweiten Szenario gehen die Wissenschafter davon aus, dass die Deutschen in Zukunft in größeren Wohnungen leben wollen. Dieser sogenannte Wohnflächenkonsum sei bereits über alle Altersgruppen hinweg zwischen 1995 und 2011 um 21 Prozent gestiegen.

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Kommentare

ALGIN Immobilien, Linster Herbert | 12.09.2013 09:34

Wozu schreien dann unsere Politiker anlässlich der Wahlen nach Wohnbauten? Die privaten Bauträger bauen günstiger auch ohne Wohnbauförderung als der gefördete sogenannte soziale Wohnbau - trotzdem werden wir immer noch benachteiligt und sind nicht gleichgestellt. Es wäre höchste Zeit, darüber nachzudenken, warum der soziale Wohnbau teuerer ist.

Mag. Thilo Börner | 11.09.2013 15:04

Wär schön wenn man in Österreich ebenso fundierte Studien hätte, wobei man als Marktteilnehmer die derzeitigen Problemzonen kennt, aber natürlich auch den Ausblick als zusätzliche Orientierung schätzen würde!