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Deutsche Renditen stürzten ab

In München bald unter vier Prozent?

Autor: Gerhard Rodler aus München

Die Talfahrt der Renditen auf den allermeisten europäischen Märkten nimmt sogar noch an Fahrt auf. Beispielsweise sind sie in Frankfurt und Hamburg im zurückliegenden Quartal neuerlich um fünf Basispunkte zurück gegangen. Der teuerste Standort bleibt München mit einer Spitzenrendite von 4,30 Prozent, gefolgt von Hamburg mit 4,50 Prozent sowie Berlin und Frankfurt mit 4,60 Prozent. Auch in Düsseldorf (4,75 Prozent) und Köln (4,85 Prozent) liegen die Top-Renditen deutlich unter fünf Prozent.

Sollte der Trend so weitergehen, könnte der teuerste deutsche Standort, nämlich München, absehbar sogar unter vier Prozent gehen - das wäre zumindest für die jüngere Vergangenheit ein absolutes Novum.

Trotz der immer schlechter werdenden Renditen für Anleger drückt nach wie vor immer mehr Kapital die Renditen weiter nach unten.

Nach einer aktuellen, hier auf der EXPO Real verbreiteten, Analyse von BNP Paribas Real Estate wurden den ersten drei Quartalen 2014 bundesweit knapp 25,5 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien angelegt – 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

„Vor allem aufgrund zahlreicher Großtransaktionen, die im vierten Quartal noch abgeschlossen werden dürften, zeichnet sich schon jetzt ein deutlich höheres Investmentvolumen ab als im letzten Jahr. Das Schlussquartal wird aller Voraussicht nach sogar noch besser ausfallen als die schon sehr beeindruckenden ersten drei Monate, in denen das Transaktionsvolumen bei gut 10 Mrd. Euro lag. Trotz der aktuell zunehmenden Verunsicherung der Wirtschaft, die sich nicht nur in einem im zweiten Quartal gesunkenen BIP, sondern auch in rückläufigen Stimmungsindikatoren wie dem Ifo- oder ZEW-Index ausdrückt, bleiben die Rahmenbedingungen für Investments in deutsche Immobilien immer noch sehr positiv. Dies kommt nicht zuletzt im ungebrochenen, eher noch zunehmenden Interesse ausländischer Anleger zum Ausdruck. Vor diesem Hintergrund halten wir unsere Prognose von 35 bis 40 Mrd. Euro Gesamtumsatz in 2014 aufrecht“, fasst Piotr Bienkowski von BNP Paribas Real Estate die Aussichten zusammen.