Deutsche Officevermietung zieht an
Die deutsche Wirtschaft geht mit neuer Energie in den Herbst und deutsche Bürovermietungsmarkt ist auf Rekordkurs. Das konstatiert das Immobiliendienstleistungsunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) basierend auf den ifo-Geschäftsklimaindex. Letzterer stieg nach einem eher schwächeren Sommer im vergangenen September deutlich und hat mittlerweile den höchsten Wert seit Mai 2014 erreicht. Und auch für die kommenden Monate ist man mehr als positiv gestimmt. Laut Geschäftsklimaindex sei das deutsche Wirtschaftswachstum robust und der Arbeitsmarkt in sehr guter Verfassung, besonders im Dienstleistungsbereich. Das Brexit-Gespenst habe in der deutschen Wirtschaft nahezu unbemerkbar gespukt. Frank Pörschke, Member of the EMEA Management Board, CEO Germany bei JLL, ist trotz der Unsicherheit über den Verlauf des EU-Austritts Großbritanniens positiv gestimmt: "Teilweise gibt es Hoffnungen auf Unternehmensverlagerungen nach Deutschland. Es liegt nun in den Händen der britischen Regierung, den Austrittsprozess zu beginnen." Das solide Wirtschaftswachstum, das für das kommende Jahr durch das Brexit-Votum auf 1,2 Prozent nach unten korrigiert wurde, lasse positiv auf die Büromärkte blicken. Das Umsatzvolumen der deutschen Big 7 konnte in den ersten drei Quartalen mit 2,86 Millionen m² den entsprechenden Vorjahreswert um 12,5 Prozent übertreffen. Dabei wurde im dritten Quartal die Eine-Million m²-Marke übertroffen, ein Fakt, der normalerweise dem letzten Quartal im Jahr vorbehalten ist (wie 2000, 2006, 2007 und 2015). Den größten Umsatzzuwachs (Q 1-Q 3) zeigten im Jahresvergleich Stuttgart (+36 Prozent) und Köln (+33 Prozent) - beide durch sehr große Abschlüsse befeuert. Berlin (+19 Prozent) und Frankfurt (+17 Prozent) liegen prozentual fast gleich auf, das Volumen in der Hauptstadt ist allerdings doppelt so hoch wie in der deutschen Bankenmetropole. Mit knapp 700.000 m² ist Berlin Number One unter den Big 7 und übertrifft seinen eigenen 5-Jahresschnitt um 60 Prozent. Einen Rückgang musste nur Düsseldorf (-23 Prozent) hinnehmen. Besonders würden die Standorte von Großabschlüssen profitieren, ist sich Timo Tschammler, Member of the Management Board JLL Germany sicher.
