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Deutsche Wohnpreise explodieren

Seit 2009 sind die Preise fast ein Viertel höher

Autor: Gerhard Rodler

Der Run auf Wohnimmobilien in Deutschland ist ungebrochen. Das Angebot kann nicht schnell genug auf die steigende Nachfrage reagieren, die Preise für Eigenheime klettern weiter. Getrieben von der rasanten Entwicklung in Ballungszentren ist Wohneigentum nach Expertenschätzung 2013 bundesweit rund vier Prozent teurer als im Vorjahr.

Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht, zumal Baugeld mit zehn Jahren Laufzeit mit einem durchschnittlichen Zins von 2,61 Prozent noch immer extrem günstig ist - auch wenn das Niveau nach Angaben der FMH Finanzberatung vor sechs Monaten mit 2,33 Prozent sogar noch niedriger war.

Die Ratingagentur Standard & Poor's sagt für 2014 und 2015 einen Anstieg der Immobilienpreise von jeweils drei Prozent voraus - auch wegen der steigenden Einkommen und des robusten Arbeitsmarktes. Zudem würden die Mini-Zinsen und die Suche nach einem sicheren Hafen für Anleger aus dem In- und Ausland die Preise weiter in die Höhe treiben - aus Unsicherheit über die Folgen der Euro-Schuldenkrise vertrauen Anleger zunehmend auf "Betongold".

Gemäß der S&P-Zahlen verteuerten sich Wohnimmobilien in Deutschland seit 2009 um 23 Prozent - oder um 4,7 Prozent jährlich. Nach eineinhalb Jahrzehnten stagnierender oder gar fallender Preise liege das Niveau aber immer noch gut 12 bis 13 Prozent unter den Höchstwerten der Jahre 1994 oder 1981: "Selbst wenn die Preise in den kommenden drei Jahren wie von uns erwartet um zehn Prozent steigen, wären Immobilien noch neun Prozent günstiger als zu Spitzenzeiten." Der aktuelle Trend sei eher eine Normalisierung als eine Überhitzung.