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Blase zum Tag: Angst in London

Stark steigende Häuserpreise nähren Furcht vor Immo-Blase

Autor: Gerhard Rodler

In Großbritannien nährt der kräftigste Anstieg der Häuserpreise seit fast vier Jahren die Furcht vor einer Immobilienblase. Häuser verteuerten sich im April innerhalb eines Jahres um 9,9 Prozent. Derart stark hatten die Preise für Wohnimmobilien seit Juni 2010 nicht mehr angezogen. In London verteuerten sie sich sogar um 18,7 Prozent.

Notenbankchef Mark Carney hält einen überhitzenden Immobilien-Markt für das größte Risiko für den Aufschwung. Eine Zinserhöhung könne rascher als von den Märkten erwartet kommen, kündige er jüngst an. Allerdings bestehe derzeit nicht die Gefahr, dass das Wirtschaftswachstum die Inflation anheize. Dies belegen auch jüngste Daten: Die Verbraucherpreise zogen im Mai nur um 1,5 Prozent an - der niedrigste Anstieg seit Oktober 2009.

Noch im April lag die Inflationsrate bei 1,8 Prozent. Experten hatten mit einem nur leichten Rückgang auf 1,7 Prozent gerechnet. Die relativ niedrige Inflationsrate lässt der Bank of England (BoE) Spielraum, ihren historisch niedrigen Leitzins von 0,5 Prozent trotz der anziehenden Wirtschaft vorerst beizubehalten. Sie strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an und ist somit ihrem Ziel derzeit relativ nah. Sollte sich dies im Laufe des Aufschwungs ändern und die BoE noch in diesem Jahr die Zinszügel anziehen, käme sie den anderen großen Notenbank der Welt wahrscheinlich zuvor.