Wohnungen in Berlin dringend benötigt
Dass Berlin einer der Hotspots in Deutschland ist, ist evident. Pro Jahr ziehen 40.000 Menschen in die 3,6-Millionen-Metropole, ein Abreißen des Trends ist derzeit noch lange nicht in Sicht. Das bringt allerdings Probleme mit sich, wie Henrik Baumunk, Managing Director und Head of Residential Valuation bei CBRE, im Rahmen einer Pressekonferenz im Hotel H10 in Berlin erklärt. Das Angebot hält nämlich der starken Nachfrage nur mehr schwer stand: „Bis 2020 müssten 80.000 Wohnungen entstehen, um der Nachfrage Herr zu werden“, so Baumunk. Das Problem dabei allerdings ist die Mietpreisbremse: Um 80.000 Wohnungen in dieser Zeit zu realisieren, müsste der Quadratmeterpreis bei 24 Euro liegen, um die Kosten abzudecken. Nur: Die derzeitigen Preise liegen bei zwischen 5,99 Euro bis zwölf Euro - in Spitzenlagen auch etwas darüber. Vor allem ist für Baumunk nicht abschätzbar, ob die Mietpreisbremse auch tatsächlich einen Effekt hat. Baumunk: „Das ist nicht messbar. Oder anders: Die Mietpreisbremse ist effektiv und zugleich ineffektiv.“ Schrödingers Katze im Wohnungssektor also.
Einhergehend mit der starken Nachfrage ist auch ein deutlich rückläufiger Leerstand. Allerdings ist die Fluktuationsrate bei den Wohnungen sehr gering - ein Zeichen eines gesättigten Wohnungsmarkts. Baumunk: „Die meisten Mieter bleiben in ihren Wohnungen, weil sie einfach keine größere Wohnung zu einem angemessenen Preis finden können.“
Derzeit sind laut CBRE 250 Wohnprojekte in der Pipeline, das entspreche 22.270 Wohneinheiten. Die größte Bautätigkeit finde im Zentrum Berlins statt.
