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Baubranche oft von Pleiten betroffen

KSV: 437 Insolvenzen im vergangenen Jahr

Autor: Charles Steiner

Die Unternehmerinsolvenzen im ersten Halbjahr um mehr als 10 Prozent zurück. Das berichtete die KSV1870 in der aktuellen Insolvenzstatistik. Aufällig dabei ist: Die Baubranche samt Nebengewerben ist überdurchschnittlich oft von Insolvenzen betroffen. So habe etwa die Hanlo Fertighaus GmbH eine Pleite von 22 Millionen Euro hingelegt.

Dass die Baubranche desöfteren vom Pleitegeier verfolgt wird, liegt laut einer Analyse von Hans-Georg Kantner, Leiter der KSV1870, einerseits am Billigstbieterprinzip bei Ausschreibungen und andererseits daran, dass Bauvorhaben oft über mehrere Jahre laufen und damit eine Kosteneinschätzung erschwert wird. "Dadurch akkumuliert nicht selten unerkannt erhebliches Verlustpotenzial über Jahre, bis es aus einem externen Anlass aufgedeckt wird. Die Insolvenz des Alpine Konzerns dürfte dazu ein sehr beredtes Zeugnis ablegen", so Kantner. 467 Insolvenzfälle in der Bauwirtschaft wurden heuer gezählt - das liegt deutlich unter jenen im Gastgewerbe mit 417 Fällen. In Zahlen gegossen entstanden durch Insolvenzen in der Baubranche Passiva in der Höhe von rund 131 Millionen Euro.